Jedes Jahr dasselbe: Sobald sich Silvester nähert, überlegen sich die meisten Menschen gute Vorsätze, die sie im neuen Jahr unbedingt umsetzen wollen. Zwischen Weihnachtsfest, Baumschmücken und Silvesterparty nehmen sie sich fest vor, im neuen Jahr mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren, nachhaltiger zu leben oder eine Fremdsprache zu lernen. Sind die Feiertage erst mal vorbei, flaut der Enthusiasmus für die vor Kurzem gefassten Vorsätze ab und der innere Schweinehund gewinnt schnell wieder die Oberhand. Woran liegt das? Vielleicht fassen die meisten Menschen Vorsätze, die zwar allgemein beliebt sind, aber die eigenen Vorlieben wenig berücksichtigen?
Die Tradition, gute Vorsätze für das kommende Jahr zu fassen, stammt von den Babyloniern. Später gelangte dieser Brauch zu den Römern, die mit guten Vorsätzen und Opfergaben an den Gott Janus ins neue Jahr starteten. Bei den Römern galt der zweiköpfige Gott als Symbol des Neubeginns; seine beiden Gesichter sind jeweils der Vergangenheit und der Zukunft zugewandt. Ein Überbleibsel dieses römischen Gotteskults findet sich im Namen des Monats Januar wieder. Dass man es auch früher mit den guten Vorsätzen nicht so genau nahm, bewiesen die Tagebucheinträge des englischen Chronisten der Restaurationsepoche Samuel Pepys. An Silvester 1661 fasste Pepys den Vorsatz, im neuen Jahr weniger Alkohol zu trinken. Doch keine drei Wochen später ließe er sich an die 20 Liter süßen Malagaweins nach Hause liefern. Oscar Wilde, extravaganter Dandy und Meister des Bonmots, äußerte sich folgendermaßen zu Neujahrsvorsätzen: "Gute Vorsätze sind Schecks, auf eine Bank ausgestellt, bei der man kein Konto hat."
Es ist offiziell: Zwei Drittel aller Menschen halten ihre Vorsätze nicht einmal bis Ende Januar durch. Dabei startet man allgemein – wenn auch mit Brummschädel nach der Silvesterparty – mit viel Elan ins neue Jahr. Am ersten Januartag päppelt man sich mit einem Alka-Seltzer auf und schwört, nie wieder Alkohol zu trinken. Trotz niedriger Temperaturen findet man sich, vor Freude sprühend, zur frühmorgendlichen Laufeinheit im Park ein. Und auch veganes oder zumindest vegetarisches Essen kommt in der ersten Januarhälfte häufiger als sonst auf den Tisch. Doch welche Vorsätze sind am beliebtesten?
Anstatt einfach mit dem Strom zu schwimmen, sollte man sich beim Fassen von Neujahrsvorsätzen überlegen, was einem wirklich wichtig ist. Manche Menschen würden tatsächlich gern etwas für ihre Gesundheit tun, können sich jedoch weder mit Diäten noch mit dem Fitnessstudio anfreunden. Wie wäre es, an der Veganuary-Kampagne teilzunehmen? Diese relativ neue Tradition stammt aus Großbritannien und ermutigt Menschen dazu, sich einen ganzen Monat lang rein pflanzlich zu ernähren. Statt langweiliger Joggingrunden im Park, kann man mit Tierheimhunden Gassi gehen. Das macht Spaß und tut Mensch und Tier gut! Wer nach einem neuen Hobby sucht, sollte auf jeden Fall mit einer Aktivität anfangen, die inspirierend wirkt. Egal, ob Yoga, Gitarre spielen oder Ballett: Das Hobby sollte auf individuelle Vorlieben zugeschnitten sein.